Wer war Hildegard von Bingen ? 

Hildegard von Bingen ist bis heute die universellste Persönlichkeit der Menschheitsgeschichte. Aus diesem Grunde wurde sie auch 2012 zur Kirchenlehrerin der gesamten universalen Weltkirche erhoben! Ihr von Gott gegebenes visionäres Charisma macht sie zur Ausnahme-Theologin und Universalgelehrten. Gott, Mensch, Schöpfung, Universum, Leib und Seele – alles steht bei Hildegard in untrennbarer Verbindung, wie sie dies in ihrem Bild der Kosmos-Menschen zum Ausdruck bringt.

Ihre inspirative Begabung zur Vision erklärt sie als ein plötzlich über sie kommendes Wissen über den Sinn der Heiligen Schriften. So legte sie auch immer großen Wert auf die Feststellung, dass sie ihre Visionen nicht in einer Ekstase oder anders gearteten Entrückung erhielt, sondern mit klarem Verstand: „Die Worte habe ich nicht aus mir, noch von einem anderen Menschen, sondern wie ich sie in himmlischer Schau empfing... Von meiner Kindheit an bis heute mit 70 Jahren habe ich diese Schau in meiner Seele... niemals in Ekstase, sondern wach bei Tag und Nacht, als lebendiges Licht... alle Traurigkeit wird von mir genommen und ich fühle mich nicht wie eine alte Frau, sondern wie ein junges Mädchen.“

 

Hildegard und ihr Einfluss auf ihre Zeitgenossen 

Ihre Zeitgenossen bewunderten sie als Supergenie, den größten Gelehrten der Sorbonne in Paris haushoch überlegen: „Eine neue Art von Erleuchtung zeichnet sie aus, frei von mystischen Vorstellungen, einfach wie es in Wahrheit ist... sie hört Worte, die das Feuer in ihr verdoppeln... etwas Neues, das alles bisher Dagewesene übertrifft. Die Erhabenheit und Kraft dieser Worte zeichnen sich durch so große Geistesschärfe aus, nicht vergleichbar mit den größten Lehrern Frankreichs... denn sie plärren lauthals mit aufgeblasenen Backen, ermüden mit wissenschaftlichen Fragen und Wortgefechten und begreifen selber nicht worüber sie sprechen...“

Abt vom Königsthal an Wibert von Gembloux 1175

Hildegard pflegte einen umfangreichen Briefwechsel mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik und Kirche. Sie korrespondierte mit Königen und Päpsten, Erzbischöfen und Äbtissinnen. Dazu zählten u. a. die Päpste Eugen III., Anastasius IV., Hadrian IV. und Alexander III., die Erzbischöfe von Köln, Salzburg, Mainz und Trier, Kaiser Barbarossa, König Heinrich II. von England, König Konrad III., die Gräfin von Sulzbach und Kaiserin von Byzanz sowie zahlreiche andere Herzöge, Äbte, Priester und einfache Menschen. Ihre Briefe, Schriften, Bilder und Lieder machten sie als Botschafterin Gottes zur „rheinischen Sibylle“. 

Hinter der Gottvergessenheit leuchtet das Erinnern

Hildegard sah mit ihrem prophetischen Geist unsere Zeit voraus und nannte sie oblivio - das Vergessen, die Gottlosigkeit - einen Zustand geistiger und seelischer Umnachtung, in der die Fähigkeit zur ganzheitlichen Heilung verloren gegangen ist: „Die ganze Kirche wird wegen ihrer Verbrechen vertrocknen ... und sie, die Ärzte sein sollen, sind es nicht...“ (LDO 10. Visio) 

Hinter dem Vergessen entdeckte sie in unserer Seele die Kraft des „Erinnerns“, die Kraft zur ganzheitlichen Heilung, die Liebe zu Gott, die Liebe zur Natur und zum Fliegen wie ein Adler: „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.“ Psalm 103

 

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