Warum Hildegard?

Hildegard hatte eine weltpolitisch bedeutsame Aufgabe zu erfüllen: In ihren Visionen sollte sie, bevor das große byzantinisch christliche Reich endgültig zusammenbrach, die Schätze und Werte der ökumenisch christlichen Kultur für die Nachwelt in ihren Werken festhalten und vor dem Untergang
bewahren! Im Jahr 324 nach Chr. verlegte der röm. Kaiser Konstantin seine Residenz in den Osten seines römischen Reiches und gründete die nach ihm benannte Hauptstadt Konstantinopel an der Stelle des heutigen Istanbuls. Seine Nachfolger vergrößerten im Jahre 395 das Kaiserreich Byzanz, zu dem nun nicht nur alle Mittelmeerstaaten vom Nahen Osten, Syrien, Palästina, Ägypten, Nordafrika bis zum Atlantik gehörten, sondern auch sämtliche Staaten des weströmischen Imperiums.

 

Nachdem sich der römische Kaiser selber zum Christentum bekannte (Konstantinische Wende), fand im Mai 325 unter seiner Leitung in Nicäa das erste ökumenische Konzil in Anwesenheit von 200 Bischöfen statt, bei dem man sich auf ein gemeinsames Glaubensbekenntnis einigte, was die gesamte christliche Welt bis auf den heutigen Tag weltweit zusammenhält und von Millionen Christen jeden Sonntag gebetet wird. Zum ersten Mal wurde seit Bestehen des christlichen Glaubens festgelegt, dass Gott aus einer Einheit mit drei verschiedenen Erscheinungsformen besteht: Gott der Vater, der Sohn und der hl. Geist. Hildegard hat in ihrem Scivias Buch diese Dreifaltigkeit als saphir-blaue Gestalt im goldenen und silbernen Kreisbild beschrieben.

Die Byzantinische Zivilisation, aus griechischer Kultur, römischen Staatswesen und christlichen Glauben wurde zur Leitkultur für ein starkes christliches Europa, das sich seitdem unter dem Schutz von Konstantinopel konsolidierte. Durch die günstige Lage, strategisch von drei Seiten mit Wasser umgeben, konnte Byzanz erfolgreich Abwehrkämpfe gegen die militärische Expansion der muslimischen Eroberungen führen. Seit seinem Bestehen wurde das byzantinische Kaiserreich das legitime Imperium Romanum mit einer Oberhoheit über alle christlichen Staaten des Mittelalters. Tragischerweise spaltete sich die weströmische Kirche im Jahre 1054 von der byzantinischen Kirche und machte sie für alle Übel der Heräsie verantwortlich.

Durch diese verhängnisvolle Spaltung (Schisma) ging die christliche Einheit verloren und hielt bis auf unsere Tage an, wenngleich am 7. Oktober 2012 zur Erhebung der Hl. Hildegard zur universalen Weltkirchenlehrerin auch die byzantinischen Kirchenfürsten als Zeichen der Überwindung des Schismas anwesend waren. Letztendlich erteilten sogar die europäischen Christen im Jahre 1204 Byzanz einen barbarischen Vernichtungsschlag, wobei die Kreuzritter des vierten Kreuzzugs den byzantinischen Kaiser blendeten und anschließend ermordeten und die byzantinischen Christen folterten und töteten, ihre Schätze und Reliquien raubten, die heilige Kirche Hagia Sophia plünderten, den Altar zerstörten, die Hostien und den Wein verschütteten und Byzanz zerstörten. 

Die gestohlenen Reliquien befinden sich bis heute noch in ganz Westeuropa verteilt. Endgültig aber, am 29. Mai 1453, eroberten die Muslime unter Sultan Mehmed II. Konstantinopel und richteten mit ihrer 200 000 Mann starken Reiterarmee ein so grausames Blutbad an, wie es die Welt
bisher noch nie gesehen hatte. Aus Konstantinopel wurde die heutige muslemische Metropole Istanbul. Der Fall von Byzanz war ein Wendepunkt von weltpolitischer Bedeutung. Das Byzantinische Reich, eines der langlebigsten Reiche der Welt, war politisch und geistig untergegangen. Aufgrund der Eroberung und Blockade des Bosporus durch die osmanischen Türken begann eine neue Ära der militärischen Eroberungen des Islams in Europa, die mit der ersten Wiener Türkenbelagerung im Türkenkrieg zwischen dem Osmanischen Reich unter dem Sultan Sülyman I. und den christlichen europäischen Staaten vom 27. September bis 14. Oktober 1529 einen ersten Höhepunkt erreichte. 

Hildegard ist wieder hoch aktuell, sie schrieb ihre Werke für die heutige Zeit. Wie damals, nach der Spaltung der Ost- und Westkirche vor tausend Jahren, befinden wir uns wieder in einem Zustand geistiger und seelischer Umnachtung. »Gleichzeitig werden so viele Irrlehren, Schändlichkeiten und Bosheiten hervorsprudeln, die auf die Ankunft des Antichristen hinweisen.«

Die ganze Kirche welkt dahin und die Ärzte können nicht mehr heilen. »Wie lange noch werden wir diese räuberischen Wölfe erdulden und ertragen, sie, die Ärzte sein sollten, sind es nicht ... Die Kirchen verkünden nicht mehr, was richtig ist und unterhöhlen das Gesetz, so wie Wölfe Schafe verschlingen, ... weil sie mehr Verführer als Lehrer sind, ... wir wollen ihnen klarmachen, dass sie in wahrer Gottesfurcht ihr Amt wahrnehmen sollen, ... oder sie sollen weggehen von uns und das, was sie haben, uns überlassen«. (Hildegard von Bingen, Visio 10, »Welt und Mensch«)

Nach der flächendeckenden Islamisierung verlangen nun auch noch einige Kirchenmänner nach einem »flächendeckenden Islamunterricht« an deutschen Schulen. Warum nicht auch für Buddhisten, Hinduismus oder gleich Scientology? Sollten wir nicht wie Thomas fragen: »Herr, wir wissen nicht den Weg? Jesus antwortet: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.« Johannes 14,6 Wenn wir die Muslime integrieren wollen, sollten wir sie flächendeckend christlich unterrichten. Warum wollen wir ihnen die Liebe Gottes vorenthalten?

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